Originaltitel: Il boia scarlatto
Land: Italien / USA
Jahr: 1965
FSK: 18
Spaß: 2 von 5 Niveau: 1 von 5
Trash: 4 von 5 Gewalt: 2 von 5
1648: Das Jahr des Westphälischen Friedens. Während in Deutschland gerade der Dreißigjährige Krieg zu Ende geht, nimmt in Italien ein geisteskranker Massenmörder sein Ende: Der scharlachrote Henker stirbt in der eisernen Jungfrau. Seine Überreste werden im versiegelten Foltersarg in seinem Schloss zurückgelassen das verflucht nun für Jahrhunderte leer stehen soll. Da das aber nicht ewig so weiter gehen kann (sonst wäre der Film ja auch nach drei Minuten zu Ende), kommt irgendwann eine Gruppe von Photographen mit ihren Models vorbei. Die suchen ein passendes Schloss um Bilder für die Cover von Schauerromanen und ähnlichem zu machen. Zunächst einmal stehen sie aber vor verschlossenen Türen. Weil niemand aufmacht schlussfolgern sie, dass das Schloss verlassen ist und man einfach so reingehen darf. Drinnen angekommen stellt sich der Ort als hervorragend geeignet für die Photosession heraus. Der Eigentümer, der unter keinen Umständen gestört werden möchte, erweist sich hingegen als wenig begeistert. Der wirft sie kurzerhand raus, überlegt es sich im letzten Moment aber anders und erlaubt ihnen über Nacht zu bleiben. Sofort wird damit begonnen leicht bekleidete Models in Folter- und Hinrichtungsposen zu photographieren. Natürlich ist der Erste recht schnell tot und Nummer zwei und drei folgen ebenfalls recht zügig (was will man auch erwarten, wenn man das Siegel zum Sarg des scharlachroten Henkers öffnet; auch wenn ich nicht sagen könnte in welcher Szene das geschehen sein soll). Jedenfalls vereinigt sich dessen Geist jetzt irgendwie mit dem neuen Schlossherrn. Der entpuppt sich dann auch noch als der ehemalige Verlobte eines der Models. Vor Jahren ist er jedoch abgetaucht, um fernab von der verdorbenen Welt seinen perfekten Körper zu bewahren (oder so ähnlich; wirklich verstanden habe ich das auch nicht). Nun setzt er aber die Mission des scharlachroten Henkers fort und nimmt blutige Rache. Seine Opfer haben zwar nichts mit seinen ehemaligen Peinigern zu tun, aber wer wird sich schon an solchen Kleinigkeiten aufhängen. Mit perfiden Mord- und Folterinstrumenten quält er seine Opfer in bester Sexploitationmanier. Am Schluss sind nur noch seine Exverlobte und ein Horrorschriftsteller übrig. In einem nur eingeschränkt epischen Endkampf stirbt schließlich der Henker und der Held trägt die Frau – wie sich das gehört – aus dem Schloss. Nicht ohne vorher noch zu erklären, dass er nie wieder Horrorgeschichten schreiben werde, damit solche schrecklichen Dinge nicht wieder passieren.
Man merkt gleich, dass es sich hierbei um hochwertige Filmkunst handelt. Nicht nur das Drehbuch ist wirklich durchdacht, auch die Schauspieler haben das Prädikat Trash durchaus verdient. Allein die Folterszenen in denen der scharlachrote Henker völlig überdreht zwischen seinen Opfern hin und her hüpft sind von höchstem B-Movie-Niveau. Das Ganze wird dazu noch durch eine Filmmusik untermalt, die einem Horrorfilm absolut angemessen ist. Nicht dass sie die Stimmung unterstreichen würde. Nein, sie passt eher so schlecht, dass einem fast schon wieder Schauer über den Rücken laufen. Und das ist dann ja auch wieder irgendwie passend.
Gut ein halbes Jahrhundert alt und immer noch schlecht. Für Freunde des schlechten Films aber – trotz zahlreicher Längen – durchaus zu empfehlen. Vermutlich aber am besten in einer Gruppe Gleichgesinnter ansehen. Dazu noch etwas Bier und man kann sicher eine Menge Spaß haben.
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Quelle für die oben genannten Basisinformationen: dvduncut.com (Stand: 17.7.2014)
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